Jugend-Theatergruppe
Okt
Wir können heute so viele Lebensmittel produzieren, dass alle Menschen auf dieser Erde davon satt werden könnten. Könnten. Warum werden nicht alle satt?
Dazu gibt es verschiedene Erklärungen. Eine lautet, dass das an der ungleichen Güterverteilung liegt. Manche haben so viele Mittel, dass sie sich überreichlich versorgen können, während andere so unterversorgt sind, dass sie sich noch nicht einmal das Nötigste zum Leben leisten können. Eine andere sagt, dass die unterschiedlichen Klimabedingungen auf der Erde auch Auswirkungen auf die Nahrungsversorgung haben. Eine weitere argumentiert, dass es aus machtpolitischen Gründen gewollte Verknappungen in der Nahrungsversorgung gibt oder diese Verknappungen in Kauf genommen werden.
Was auch immer die ausschlaggebenden Gründe für Hunger sein mögen: Es spricht einem Menschenbild Hohn, das auf eine auskömmliche Grundversorgung setzt und will, dass alle Menschen genug zu essen haben.
Aber Lebensmittelknappheit gibt es nicht nur in Ländern, die weit von uns entfernt liegen, die gibt es auch in unserem Land, in dem Menschen unverschuldet nur knapp an der Existenzgrenze leben können. Was immer sie aus der Lebensbahn geworfen hat, sie brauchen Hilfe für ihren Lebensunterhalt, dafür dass sie sich ausreichend ernähren können, damit sie satt werden. Schon seit einigen Jahren haben sich daher Menschen zu Initiativen zusammengetan, die als „Kirchenküche“ oder als so genannte „Tafeln“ Bedürftige mit Lebensmitteln versorgen. Diese Arbeit lebt vom Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die von Supermärkten oder Bäckereien nicht verkaufte Lebensmittel einsammeln und an Bedürftige verteilen. Es sind Tausende, die hier helfen, und Zigtausende, die etwas davon erhalten, um sich auskömmliche Speisen zubereiten zu können.
Mit den Worten des Psalmbeters möchte man sagen, Gott segnet die Geber und die Empfänger, damit alle zur rechten Zeit satt werden.
Jürgen Wehrs
Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde
E-mail: juergen.wehrs@gmx.de