Lachyoga
Sep
Über dieser Woche steht ein Wort aus Jesaja 42 „Das geknickte Rohr wird er nicht brechen und den glimmenden Docht wird er nicht löschen,“
Geknicktes Rohr, glimmender Docht – doch der Mut bleibt. In der Ukraine, wie in vielen Krisenländern, spüren Menschen jeden Tag, wie harte Zeiten an ihnen rütteln. Doch es gibt Kräfte, die stärker sind als Zerstörung: Gemeinschaft, Hoffnung, der unerschütterliche Wille zum Weiterleben und unsere Solidarität.
Das Bild des geknickten Rohrs erinnert daran, wie zerstörte Infrastruktur den Alltag erschwert. Wasserversorgung, Heizung, Strom – all das wird zu einer Versuchung aufzugeben. Und doch zeigen Berichte von Städten an der Front, dass Menschen Wege finden: Kleinste Reparaturen, Nachbarschaftshilfe, die Läden mit Lebensmitteln füllen, Schulen, die weiter Unterricht geben – ein Netz aus Menschlichkeit, das hält, auch wenn das Rohr sich verbiegt.
Der glimmende Docht steht symbolisch für kleine Flammen der Hoffnung: ein lieber Gruß, eine Karte, eine warme Mahlzeit, ein Kind, das weiter lernt. Solche Funken dürfen nicht ausgehen. Denn wo ein Funke bleibt, kann neues Feuer folgen: Wiederaufbau, Versöhnung, Zukunft.
Auch wenn das Rohr knickt und der Docht zu erlöschen droht, die Menschlichkeit entzündet immer wieder neue Kraft. Hören Sie nicht auf, nach dem Funken zu suchen. Verbreiten Sie Geschichten des Durchhaltevermögens, würdigen Sie jene, die helfen, und unterstützen Sie Organisationen, die den Menschen vor Ort Sicherheit, Versorgung und Perspektiven geben. Denn während die Welt weiterhin komplex bleibt, bleibt die Botschaft klar: Das Geknickte kann repariert werden. Der Docht kann weiter brennen. Und aus dieser Kombination erwächst die Menschlichkeit, die uns alle zusammenhält.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und passen Sie auf sich auf!
Franz Sauerteig, Diakon i.R.
franz.sauerteig@gmail.com