Lachyoga
Okt
Jesus erzählt in dieser Geschichte vom Weltgericht, bei dem zwischen den Gerechten und den Ungerechten unterschieden wird. Dabei ergibt sich die Frage, wie können die Jünger zwischen Gerechten und Ungerechten unterscheiden? Woran erkennen sie die Einen und woran die Anderen?
Darauf antwortet Jesus: Was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan. Jesus bezieht das, was den Geringsten angetan wurde und wird, ob Gutes oder Schlechtes, auf sich persönlich. Ihm ist es nicht egal, was seinen Brüdern angetan wird.
Dabei macht er keinen Unterschied zwischen den Geringen und den Hochgestellten, zwischen den Angepassten und den Unangepassten, zwischen den Armen und den Reichen, den Ungebildeten und den Schlauen, den Beliebten und den Unbeliebten, den Kranken und den Gesunden. So wie sich Jesus des Zachäus angekommen hat, des verhassten Zöllners und Geldeintreibers, mit dem keiner etwas zu tun haben wollte, der aber trotz seines vielen Geldes danach verlangte, von Jesus wahr- und angenommen zu werden.
Jesus nimmt sich der Ausgegrenzten an, wenn sie zu den Geringsten gemacht werden, mit denen wir eigentlich nichts zu tun haben wollen. Eigentlich. Denn wer erlösungsbedürftig ist, kann sich an Jesus wenden und darf auf Hilfe hoffen.
Die von Menschen Verachteten werden von Jesus beachtet, weil er keine Erniedrigung akzeptieren kann. Er sagt sogar: Das habt ihr mir angetan! Er hebt die von Menschen gemachten Bedeutungshierarchien auf und stellt auch die Abgeschriebenen in die Mitte seiner Aufmerksamkeit. Ihnen weiß er sich besonders dann nahe, wenn sie die Nähe anderer entbehren müssen.
Und was macht nun den Unterschied? Bei Jesus sind alle gleich.
Jürgen Wehrs
Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde
E-mail: juergen.wehrs@gmx.de